Die 5 R - und ihre Erweiterungen

Die R’s sind Inspiration,

Motivation und Gedankenstütze,

Grundbausteine für einen klimaverträglichen Umgang mit Ressourcen.

Sie sind eine Lebenshaltung.

 

Zu den 5 R’s gibt es vielerlei Variationen. Es geht uns nicht um eine Bewertung der verschiedenen Varianten, sondern darum, was inspiriert! Da dies sehr individuell ist, haben wir uns die Freiheit genommen, eine eigene Auflistung von insgesamt 7 R, 1 S und 1 U zu machen. Während dem Lesen wirst du merken, was dich am meisten inspiriert, und welchen Schritt du als nächstes angehen möchtest.

 

RETHINK, REFUSE, REDUCE, REUSE, SHARE,  REPAIR, RECYCLE, UPCYCLE, ROT

 

Rethink (überdenken/umdenken) - Veränderung fängt im Kopf an!

Bevor du etwas Neues kaufen möchtest, überdenke, ob dies wirklich nötig ist. Brauchst du es wirklich? Kann es geflickt werden? Musst du es wirklich selbst besitzen? Kannst du dir den Gegenstand ausleihen oder mit jemandem teilen? Wichtig dabei ist zu wissen, dass es einen Unterschied macht, ob DU handelst oder nicht. Jedes Handeln hat eine Wirkung! Es ist essentiell, mehr an die Selbstwirksamkeit zu glauben.

Auch können wir hinterfragen, ob die Werbung wirklich hält, was sie verspricht. Macht mich der richtige Schmuck begehrenswerter? Macht mich die richtige Brille jünger? Führt das richtige Auto zu mehr Erfolg im Beruf und bei den Frauen?

DENK NACH!

 

Beispiel Handy:

Du brauchst ein neues Handy? Denk erstmal über alle möglichen Varianten, die du in den folgenden Punkten nachlesen kannst, nach.

 

Refuse (verweigern/zurückweisen) - Sag nein zu Verschwendung!

Du darfst nein sagen!

Zum Beispiel zu Werbegeschenken auf der Strasse, zu Werbung in deinem Briefkasten oder zu unnötigen Weihnachts- und Geburtstagsgeschenken.

Sag nein zu einem Neukauf, wenn du das Produkt genauso gut secondhand bekommen oder dir ausleihen kannst.

 

Beispiel Handy:

Sag nein zum neuesten Modell, welches du vor allem nur deshalb haben möchtest, um dein Umfeld zu beeindrucken oder um dazuzugehören und mitreden zu können.  Du kannst nicht für alle ein*e Held*in sein 😉

 

Reduce (reduzieren) - Weniger ist mehr!

Reduziere deine Sachen. Minimalism ist hier der Modebegriff! Brauchst du wirklich alles was du hast? Wer viel besitzt, muss sich um viel kümmern. Weniger zu haben kann eine riesen Erleichterung sein. Dies wiederum führt zu mehr Lebensqualität. Reduziere deine Neukäufe und entrümple, was du nicht mehr brauchst. Achte bei Neukäufen auf die Qualität, die faire Herstellung und die Reparierbarkeit. Bringe deine entrümpelten Sachen wieder in den Umlauf: starte eine Verschenk-Aktion mit Freunden, nutze den unkommerziellen Marktplatz auf Telegram oder die Plattform Fleedoo, bringe sie in ein Brockenhaus oder einen Second-Hand-Laden. Eine gute Unterstützerin für’s Ausmisten und Ordnung machen ist Marie Kondo: sie fragt sich bei jedem Gegenstand “brauch ich es und/oder bereitet es mir Freude?” Falls nein, weg damit!

Ab einem bestimmten Wohlstand macht “mehr” nicht ”glücklicher”. Niko Paech spricht von einer “Konsumverstopfung”. Wir haben gar nicht so viel Zeit, um mit all unseren Gütern die benötigte Zeit zu verbringen, die es bräuchte, damit sie genügend gewürdigt und genossen werden können.

 

Beispiel Handy:

Hast du mehr Handys, als du brauchst? Falls Ja: weg damit! Gib sie zurück in den Kreislauf und schenke ihnen damit einen weiteren Nutzen und eine längere Wertschätzung.

 

Reuse (wiederverwenden) - Wiederverwenden statt wegwerfen!

Um möglichst wenig Abfall zu produzieren, ist es wichtig auf Einwegsachen zu verzichten. Schaffe dir wiederverwendbare Güter an, wie zum Beispiel eine Trinkflasche aus Glas oder Metall, Taschentücher aus Stoff oder Stofftaschen zum Einkaufen.

Zudem muss nicht alles neu sein: Kauf gebrauchte Produkte in Second-Hand Läden oder Brockenhäusern.

 

Beispiel Handy:

Nutze eines deiner alten Handys, das ungenutzt in der Schublade liegt. Oder frag in deinem Freundes und Bekanntenkreis danach. Auch gibt es Handy secondhand zu kaufen, zum Beispiel bei revamp-it oder  Revendo.

 

Share (teilen) - Teilen ist Besitzen für Fortgeschrittene!

Überlege dir, ob du das, was du neu kaufen möchtest, wirklich besitzen musst. Hier ein Beispiel: Brauchst du wirklich eine Bohrmaschine, oder brauchst du nur ein Loch in der Wand? Für dieses Loch kannst du dir eine Bohrmaschine ausleihen: bei deinem Nachbar, deinen Freunden, deinen Arbeitskollegen oder bei Sharely 😉

 

Beispiel Handy:

Nunja, ein Handy auszuleihen ist nicht gerade zeitgemäss. Zu den Zeiten von Festnetz war es üblich, zum Beispiel sich als Familie ein Telefon zu teilen. Vielleicht gilt es an dieser Stelle mal zu bedenken, warum du jederzeit und überall erreichbar sein möchtest?

 

Repair (reparieren) - Verlängere die Nutzungsdauer!

Flicken und reparieren ist im Trend. Es gibt immer mehr Repair-Cafés. Dort kannst du von Fachleuten angeleitet und unterstützt werden, dein Gegenstand selbst, und somit preiswert, zu flicken. Oft wird vergessen, dass auch Schuhe und Kleider geflickt werden können. Wenn du etwas Neues kaufst, achte darauf, dass es “reparabel” ist. Dies mag zwar im Moment teurer sein, doch da es länger genutzt werden kann, fährst du somit unterm Strich wahrscheinlich billiger. Wenn du nicht weisst, welches Produkt du kaufen sollst, frag den Reparateur deines Vertrauens oder geh zum nächsten Repair-Café und frag nach. So kannst du bei einem Defekt genau diesen Menschen um Unterstützung bitten 😉

 

Beispiel Handy:

Je nach Marke ist das Handy reparabel. Das Fairphone zum Beispiel ist absichtlich so gebaut, dass möglichst viele Teile ersetzbar sind. Fachleute dafür findest du bei sinndrin. Für Apple-Geräte ist Revendo die richtige Anlaufstelle. 

 

Recycle  (wiederverwerten) - Behalte den Rohstoff im Kreisklauf!

Gebrauchte Rohstoffe (Glas, Metall, Papier, etc.) werden aufbereitet und als gleicher Rohstoff wiederverwertet. Auch ein grosser Teil von Plastik kann recycelt werden. Da es in Zürich noch keine öffentlichen Sammelstellen gibt, kannst du einen Dienstleister wie Mr. Green in Anspruch nehmen. Zum recyceln von organischen Stoffen findest du Ideen unten im Abschnitt Rot.

 

Beispiel Handy:

Gib dein altes Handy zum Beispiel bei Revendo ab, damit aus den brauchbaren Teilen ein neues Handy gebaut werden kann. Niemals gehört ein Handy in den Hausmüll, da es wertvolle und gleichzeitig schädliche Stoffe enthält!

 

Upcycle (umnutzen/neu gestalten) - Werde Kreativ!

Aus gebrauchten Materialien, die im Müll oder Recycling landen würden, kannst du neue Gegenstände kreieren. Mach Taschen aus Kaffeebeutel, einen Pfannenuntersatz aus einer Zeitschrift, ein Putzlappen aus einer alten Jeans... Der Ideen und der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

 

Beispiel Handy:

Hier braucht es viel Kreativität ;-). Wenn nur einige Funktionen ausgestiegen sind, kannst du das Handy vielleicht noch als Wecker nutzen?

 

Rot (verrotten, zu Kompost werden) - Gib der Erde etwas zurück!

In Zürich ist die Grüne Tonne, welche die organischen Abfälle einsammelt, weit verbreitet. Wenn du keinen Zugang zu einer solchen Tonne hast, frag beim Hausbesitzer nach, ob es sich organisieren lässt. Wenn dies nicht geht, kannst du dir einen Wurmkompost von Wormup zulegen, oder du fragst nach der Kompost-Nutzung beim nächsten Quartiergarten.

Mit einer Komposttoilette (zB. von Kompotoi) kannst du sogar deine Ausscheidungen kompostieren und wieder zurück in den Kreislauf geben.

 

Beispiel Handy:

Lost! Dein Handy wird nicht verrotten! Auch nicht in 10 Millionen Jahren...

sei frech wild und wunderbar